OKR in der Praxis – Im Gespräch mit Maximilian May von WorkBoard

WorkBoard ist ein weltweiter Anbieter von OKR & Strategie-Software. Aber wie funktioniert OKR in einem Unternehmen, das damit Geld verdient? Funktioniert „eat your own dog food“ und wie sieht die OKR-Praxis dort aus? Im Gespräch mit Maximilian May geht es um die Geheimzutat des OKR-Prozesses bei WorkBoard und um den Meeting-Hack, der ihm im Alltag hilft, effizienter zu sein.

Heute im Interview

  • Maximilian May – Sales Director DACH, WorkBoard inc.
  • WorkBoard ist eine Plattform, die das Erreichen von Ergebnissen und langfristigen Strategien digital beschleunigt.
  • Bei WorkBoard nutzen über 200 Mitarbeiter Ziele und Schlüsselergebnisse (OKR) zur Strategieumsetzung, und die WorkBoard-Plattform unterstützt die größten Unternehmen weltweit, darunter Intel, VMware, Ford, ZF, Nokia und Sixt. 

Christina: Wie funktioniert OKR bei euch?

 

Maximilian: Wir verwenden OKRs so, wie es theoretisch vorgesehen ist. Wir folgen dem quartalsmäßigen Rhythmus, betrachten den Fortschritt wöchentlich und reflektieren am Ende des Zyklus, wie weit wir gekommen sind. Die Quartalsziele werden verwendet, um unsere Strategie umzusetzen. Wir haben den Vorteil, dass OKRs im täglichen Leben präsent sind,

da wir auch unsere eigene Softwarelösung anbieten und verwenden, um OKRs im Blick zu behalten. Wir haben festgestellt, dass es bei der Umsetzung von OKR sowohl bei unseren Kunden als auch bei uns selbst sehr wichtig ist, dass das Management dies gut vorlebt.

 

 

Christina: Was ist dein OKR-Geheimzutat bei WorkBoard?

 

Maximilian: Gerade am Anfang ist es aus meiner Sicht sehr wichtig, sich Zeit zu nehmen, um zu reflektieren. Dieser “reset & reflect”-Prozess wird bei uns in den Teams sehr gut gelebt. Wir setzen uns ernsthaft mit den Fragen auseinander: Was ist gut gelaufen im vergangenen Zyklus, was sollten wir besser machen? Mit OKR ändern wir ja die Unternehmenskultur. Weg von „Eine/r weiß alles“ hin zu mehr Mitbestimmung, Verantwortungsübernahme und Einbringen von Expertenwissen. Das ist ein anderer Führungsstil, der meines Erachtens von zukunftsorientierten Unternehmen nicht mehr wegzudenken ist. Wenn ich meinen Kindern erkläre, was ich beruflich mache, dann sage ich ihnen: Ich gestalte die Zukunft der Arbeit mit!

 

 

Christina: Was hast du aus der Einführung gelernt? Würdest du beim nächsten Mal etwas anders machen?

 

Maximilian: Ich selbst war nicht bei der Einführung dabei. Mir wurde jedoch gesagt, dass die Einführung sehr reibungslos verlief. Vielleicht liegt das daran, dass OKRs unser Geschäft sind. Im weiteren Verlauf – und das erlebe ich auch in Kundenprojekten – folgt auf eine anfängliche positive Zustimmungswelle oft eine gewisse Euphorie-Dämpfung, insbesondere wenn Themen nicht weiterverfolgt werden. In solchen Momenten ist es umso wichtiger, dranzubleiben und Change Management zu praktizieren. Bei WorkBoard beispielsweise demonstrieren wir ständig die Transparenz, die wir schaffen: Das gesamte Unternehmen sieht, woran wir arbeiten und wie wir das große Ganze im Blick behalten. 

 

Christina: Wie misst du den Erfolg des OKR-Prozesses?

 

Maximilian: Auch hier halten wir es pragmatisch: Wenn du in einem Meeting sitzt, in dem nicht Zeit mit Status Reports verschwendet wird, sondern Entscheidungen getroffen werden, dann kommen wir voran. OKR gibt uns den Rahmen, damit wir unsere Meetingkultur verändern konnten.

 

 

Christina: Wie sieht das aus? Hast du einen Meeting-Trick?

 

Maximilian: Ich beginne jedes Meeting mit OKRs – sogar bei Kunden. Dadurch setzen wir den Kontext und konzentrieren uns auf die wesentlichen Themen. Gleichzeitig schaffen wir maximale Transparenz. Außerdem hat jedes Meeting natürlich eine Tagesordnung. Diese ist im Voraus im Tool sichtbar, und wir versuchen so viele Fragen vorab asynchron zu besprechen.

 

Christina: Welchen Rat hast du für die Leser?

Maximilian: Bei all dem Enthusiasmus für OKR erinnere ich mich in Kundengesprächen immer daran: Du bekommst keinen Applaus dafür, OKR zu machen, sondern du möchtest Ergebnisse

erzielen! OKR ist ein Mittel zum Zweck, aber sicherlich kein Selbstzweck. 

 

 

Christina: Vielen herzlichen Dank für das Interview und deine Einblicke, wie OKR bei WorkBoard praktiziert wird.

Maximilian: Gern geschehen. Danke, dass ich dabei sein durfte.

 

 
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